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Externalitäten in der Landwirtschaft – Einkommen müssen fairer werden

So lautet der Titel des Beitrags von Olaf Deiniger in der Agrarzeitung am 05. April 2025. Teil 1 einer ganzen Reihe zu “Externalitäten in der Landwirtschaft”, zu welcher jede Woche ein neuer Artikel erscheinen wird.

Am 18. und 19. März 2025 lud das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL) und die Finck Stiftung zu einer Veranstaltung ein – mit der Zielsetzung, praktikable Lösungsvorschläge zu entwickeln, mit denen in der Landwirtschaft negative Externalitäten vermieden und positive Externalitäten gefördert werden können. Darunter sind Effekte zu verstehen, die durch Tätigkeiten landwirtschaftlicher Betriebe entstehen – teils explizit gewollt, teils als sogenanntes “Koppelprodukt” der Nahrungsmittelproduktion. Ein Beispiel: Der Anbau von Zwischenfrüchten kann zusätzliche Erträge sichern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit fördern, Erosion verringern sowie Kohlenstoff im Boden binden – ein klarer Mehrwert für die Gesellschaft, der bislang jedoch kaum honoriert wird.

Wie können wir also eine Landwirtschaft gestalten, die nicht nur Lebensmittel produziert, sondern auch einen fairen Ausgleich für ihre Leistungen für Klima, Boden, Biodiversität, Gesellschaft und Region – ihre positiven externen Effekte – erhält?

Rund 40 Vertreter:innen aus Wissenschaft, Praxis, Industrie und Beratung diskutierten bei der Tagung genau diese Frage. Auch wir von Regionalwert Leistungen waren mit dabei – denn genau hier setzt die Regionalwert-Leistungsrechnung (RWLR) an: Sie macht sichtbar, was landwirtschaftliche Betriebe im Sinne des Gemeinwohls leisten – und liefert eine fundierte Datengrundlage sowie konkrete Honorierungsmöglichkeiten.

Was im Workshop deutlich wurde

Die Landwirtschaft beeinflusst weit mehr als nur das Angebot an Nahrungsmitteln. Sie wirkt auf Wasserhaushalt, Klima, Biodiversität, Tierwohl, soziale Strukturen und regionale Wirtschaftskreisläufe – positiv wie negativ. Dabei wird die Landwirtschaft aktuell schon stark reguliert, um eine nachhaltigke Produktion von Lebensmitteln anzustreben. Es wird Druck ausgeübt und unzureichend honoriert, wenn positive Leistungen erbracht werden.

Zahlreiche Beiträge und Arbeitsgruppen beschäftigten sich daher mit der Frage, wie man diese Effekte systematisch erfassen, bewerten und steuern kann. Einigkeit herrschte darüber, dass sowohl Politik als auch Markt neue Wege finden müssen, um Gemeinwohlleistungen sichtbar zu machen und zu honorieren. Denn bisher fehlen oft die Anreize, solche Leistungen gezielt zu erbringen – während gleichzeitig externe Kosten, etwa für Umweltbelastungen, nicht internalisiert sind.

Ein Ansatzpunkt: Transparente, wissenschaftlich fundierte Bewertungssysteme, die sowohl für landwirtschaftliche Betriebe als auch für Verarbeiter, Handel, Politik oder Banken verständlich, bürokratiearm und anschlussfähig sind.


Warum die Regionalwert-Leistungsrechnung genau hier ansetzt

Die RWLR liefert ein solches System: Sie zeigt anhand von über 400 Kennzahlen in den Bereichen Ökologie, Soziales und Regionalökonomie auf, welche Maßnahmen und Leistungen Betriebe tatsächlich erbringen – z. B. für Humusaufbau, Artenvielfalt auf ihren Flächen, faire Beschäftigungsverhältnisse oder die Stärkung regionaler Wertschöpfung.

Diese Daten können wiederum als Basis für die Betriebsentwicklung, neue Honorierungsmodelle, Nachhaltigkeits- und Gemeinwohlberichte oder für strategische Entscheidungen dienen – und so helfen, die in Fellbach diskutierten Visionen praxisnah umzusetzen.